Während ich diverse E-Mails mit wissenschaftlichem Hintergrund mit einer indischen Kollegin aus Stuttgart wechsle, werde ich von einer weiteren Nachricht von ihr überrascht. Ob ich nicht Lust hätte, bei ihrer Hochzeit dabei zu sein – in Kalkutta. Als ich dann tatsächlich im Flieger Richtung Indien sitze, belächle ich die esoterisch überladenen Berichte von Indienreisenden die mir durch den Kopf gehen.

In Kalkutta angekommen fordert das wilde Treiben auf den Straßen, die vielen Menschen, Farben, Gerüche und Geräusche alle Sinne. „Von Indien hast du schon zu viele Bilder gesehen und Berichte gelesen, es wird sicher eine Enttäuschung“, sagte ich mir im Vorhinein. Dennoch zeigte sich einmal mehr, dass selbst erlebte Dinge unvergleichbar sind und man nur so die wahre Wucht der Dinge begreifen kann.

Die Tage während der Hochzeit sind wir im Gästehaus des „Saha Institute of Nuclear Physics“ untergebracht, schließlich verbindet uns die Physik. Der Wechsel zwischen dem Forschungsinstitut und dem alltäglichen Treiben im Innern der Stadt mit ihren Märkten, Rikschas, Bahnhöfen und Tempeln birgt etwas Surreales.

 

 

 

 

Trotz der vielen, spannenden Momente tut es gut, mit dem Zug den Lärm zurück zu lassen und sich in die Höhen von Sikkim zu begeben. Dort überraschen Buddhistische Mönche mit einer weltoffenen Lässigkeit und sind in der einzigen Kneipe vor Ort eine angenehme Gesellschaft. Anstelle eskalierender Diskussionen über Religion und Lebenseinstellungen zeigen sich bei den jungen Mönchen auch andere Interessen. Einer der Mönche sagt, „Hey, check mal meinen neuen Klingelton!“, gefolgt von einem Hip-Hop Tanz, während andere über die Probleme des neuen Windows diskutieren. In einem Gespräch über unsere verschiedenartigen Lebensweisen bringe ich letztendlich dann doch einen bereichernden Hauch Esoterik mit nach Hause.

 

 

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