Fés (2004) >>

Von der Medina in den Atlas
(2007) >>

 

Landung nachts im strömenden Regen in Agadir - 2h später kommt der Bus ins Schleudern - er dreht sich und fährt rückwärts die Böschung herunter - 15min danach sind alle unversehrt aus dem Bus geklettert - mit Kameldorn wird ein alter Autoreifen als Warnfeuer in der verregneten Nacht angezündet - weitere 4h später kommt Hilfe und das Gepäck wird ausgeräumt - aus dem Bus läuft Benzin, aber die Nikotinsucht der Marokkaner ist stärker als die Vernunft - nach etwa 28h komme ich mit Umsteigen in Casablanca und Rabat endlich in Fès an - meine Französisch ist auch etwas aufgetaut - ich treffe nachts eine Freundin die von Spanien mit dem Schiff und dem Zug ankommen soll - erster Treff schlägt fehl - 3h später fallen wir uns erschöpft in die Arme.

Ein Marokkaner, den wir in dieser ersten Nacht kennengelernt hatten, begleitet uns nach Hause, holt uns am nächsten Morgen ab und führt uns während der folgenden 5 Tage durch seine Stadt Fès.

 

Er heißt wie die Hälfte seiner Cousins Mohamed, lebt bei seiner Mutter und vom Vater hat man wie in vielen Familien seit langem schon nichts mehr gehört.

Es geht vom Cousin zum Onkel und mittags bekocht uns seine Mutter. Die Zeit scheint in der Medina seit über 100 Jahren stillgestanden zu haben. Ein Stadtzentrum aus Lehm erbaut, mit hunderten namensloser Gassen, durch die trabende Maultiere Felle oder Gasflaschen schleppen und bei steilen Treppen teilweise vor Erschöpfung zusammenbrechen.

Wir sitzen auf dem Dach eines einfachen Hauses am Talkesselrand nahe einem Friedhof, als aus den Minaretten der über 300 Moscheen gleichzeitig ein ALAAAAAHHH!! ertönt.